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Dermatoonkologie

Die Dermatoonkologie beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung bösartiger Hautveränderungen. Die häufigsten bösartigen Hautveränderungen sind das helle Basalzellkarzinom (Basaliom), spinuzellulares Karzinom (Spinaliom), aktinische Präkanzerosen und der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom). 

Heller Hautkrebs

Das Basalzellkarzinom ist die häufigste bösartige Erkrankung der hellhäutigen Bevölkerung weltweit. Die Entstehung korreliert sehr stark mit der Sonnenbestrahlung der Haut über das Leben hinweg, dem Hauttyp und genetischen Faktoren. Am häufigsten sind Menschen jenseits des 60. Lebensjahres betroffen; Basalzellkarzinome kommen aber auch bei deutlich jüngeren Menschen vor. Sehr häufig entstehen Basaliome an Körperstellen, die der Sonne regelmäßig ausgesetzt sind, also an den Sonnenterassen der Haut (Gesicht, Schulter, Unterarme, Unterschenkel). Basalzellkarzinome streuen praktisch nie im Körper, sie können aber an der Stelle, an der sie wachsen, großen Schaden anrichten und das Gewebe zerstören. Besonders in Augennähe und an der Nase kann so die Entfernung kompliziert werden. Basalzellkarzinome können sich sehr unterschiedlich an der Haut zeigen: also kleine feste Knötchen, die typischerweise von feinen Blutgefäßen durchzogen werden; als Wunde, die nicht heilt, oder immer wieder aufbricht; als Narbe ohne vorhergehende Verletzung oder als rötliche, schuppende, unscheinbare, ekzemartige Stelle an der Haut. Basalzellkarzinome entwickeln sich oftmals sehr langsam über Monate bis Jahre. Sie können überall dort wachsen, wo Haare wachsen. Also auch auf der Kopfhaut. Basalzellkarzinome bluten häufig spontan oder nach Verletzung, z. B. nach dem Abtrocknen.

Wenn der Verdacht auf ein Basalzellkarzinom besteht sollte immer ein Hautarzt zur Diagnosesicherung und Therapieplanung herangezogen werden. Die Untersuchung erfolgt mittels Auflichtmikroskop (Dermatoskop). Die histologische Diagnosesicherung sollte unbedingt immer erfolgen. Dazu wird meist eine Probebiopsie aus der Hautveränderung entnommen.

Die klassische Therapie des Basalzellkarzinoms ist die operative Entfernung des Tumors. Als Alternativen stehen heute die Photodynamische Therapie und die Behandlung mit Imiquimod Creme zur Verfügung. Welche Therapie im einzelnen Fall bevorzugt werden soll wird individuell entschieden. Dies richtet sind nach dem histologischen Subtyp, der Lokalisation, der Größe des Basalzellkarzinoms und dem Allgemeinzustand des Patienten.

Nach Basalzellkarzinomerkrankung sollten lebenslang jährliche Kontrollen erfolgen, da das Risiko für das Auftreten eines weiteren Basalzellkarzinoms höher ist. Sonnenschutzmaßnahmen sollten konsequent eingehalten werden.

Basalzellkarzinom

 Basalzellkarzinom

Bei aktinisch (solaren) Präkanzerosen handelt es sich um Vorstufen des hellen Hautkrebses, des Plattenepithelkarzinom (Spinaliom). Aktinische Präkanzerosen kommen sehr häufig vor und entstehen durch die Sonneneinstrahlung über das Leben. Deshalb entstehen sie bei hellhäutigen Menschen bevorzugt im Gesichtsbereich, auf der nicht mehr vollständig behaarten Kopfhaut (Glatze), auf den Ohren (bei Männern wegen der kurzen Haare), an Handrücken, Unterarmen, im Decolletébereich und an den Unterschenkeln. Meist handelt es sich um linsen- bis münzgroße rötliche oder bräunliche Hautverfärbungen, die leicht schuppen oder auf denen sich immer wieder kleine Krusten bilden. Mitunter können diese Stellen auch bluten.

Es stehen verschiedene Therapieformen zur Behandlung der aktinischen Keratosen zur Verfügung: Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff, Lasertherapie, chemochirugische Therapie mit Trichloressigsäure, Photodynamische Therapie, Imiquimod Creme, Diclophenac Creme, 5 FU Creme/Lösung, oder die operative Entfernung.

Auch hier sind regelmäßige engmaschige Kontrollen der Haut beim Facharzt und konsequente Sonnenschutzmaßnahmen wichtig. Damit kann ein Voranschreiten der Veränderungen und die Bildung eines Plattenepithelkarzinoms verhindert werden.

Das Plattenepithelkarzinom entsteht meist auf dem Boden einer aktinischen Präkanzerose. Wie diese entstehen Plattenepithelkarzinome gerne an sonnenexponierten Arealen wie dem Gesicht- und Kopfbereich; sie können aber auch in alten Verbrennungs- und Bestrahlungsnarben entstehen.

Plattenepithelkarzinome imponieren als dicke Krusten an der Haut, manchmal warzenähnlich, bluten häufig.
Plattenepithelkarzinome können Tochtergeschwulste im Körper bilden. Dieses Risiko ist abhängig von der Tumordicke und Lokalisation.

Die angestrebte Therapie ist die vollständige operative Entfernung des Tumors. Sollte dies nicht möglich sein, kommen alternative Therapien wie die Photodynamische Therapie, Kryotherapie oder Imiquimod Creme zum Einsatz.

Regelmäßige Nachkontrollen und konsequenter Sonnenschutz sind auch hier sehr wichtig.

Das Maligne Melanom, der schwarze Hautkrebs, entwickelt sich aus entarteten Melanozyten. Diese Zellen bilden normalerweise den braunen Farbstoff der Haut, der eine sehr wichtige Schutzfunktion gegen das UV-Licht ausübt. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Malignen Melanoms sind: eine große Anzahl von Pigmentmalen (Nävi), ein lichtsensitiver heller Hauttyp, genetische Disposition, Melanome in der Familienanamnese, eine intensive Sonnenexposition (UV-Strahlung) und wiederholte Sonnenbrände, insbesondere in der Kindheit.

Ein Melanom kann sich aus einem bestehenden Muttermal entwickeln oder als neuer Fleck auf der Haut wachsen. Die klinische Abgrenzung zwischen Muttermal und Melanom ist nicht immer leicht. Pigmentierte Hautveränderungen werden vom Facharzt mithilfe der ABCDE Regele dermatoskopisch beurteilt.

Auch bei der Selbstuntersuchung sollten Sie besonders auf die Entstehung neuer Pigmentflecken achten, die sich rasch weiterentwickeln. Die ABCDE Regel beinhaltet die klassischen Kriterien zur Erkennung des Melanoms:

  • Asymmetrie
  • Begrenzung
  • Color (Farbe)
  • Durchmesser (> 5mm)
  • Erhabenheit (rasches 3-dimensionales Wachstum)

Melanomverdächtige Hautveränderungen werden immer operativ entfernt. Nach dem histologischen Ergebnis richtet sich das weitere Vorgehen. Hat sich die Diagnose des Melanoms bestätigt, erfolgt eine Nachexzision mit einem Sicherheitsabstand von 0,5-2cm zu allen Seiten je nach Tumordicke. Das Maligne Melanom ist deswegen so gefährlich, weil es sowohl über die Lymphe als auch über das Blut streuen kann. Dieses Risiko ist abhängig von der Tumordicke, die histologisch in Bruchteilen von Millimetern gemessen wird. Je früher die Exzision des Melanoms erfolgt, desto größer ist die Chance, daß die Zellen sich nicht weiter im Gewebe ausbreiten.

Malignes Melanom

Malignes Melanom

Deshalb ist die regelmäßige Hautkrebsvorsorge so wichtig. Je früher suspekte Veränderungen erkannt und behandelt werden, desto besser ist die Prognose für die Betroffenen. Man geht nie umsonst zu einem Hautarzt, um einen komischen Fleck an der Haut zu zeigen!

Sonnenschutzmaßnahmen

Diese Regeln sollten Sie unbedingt beachten

  • Übermäßiges Sonnen ist gefährlich. Bleiben Sie besser im Schatten.
  • Kinder unter 3 Jahren sollten der Sonne gar nicht ausgesetzt werden.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in der Sonne während der Mittagsstunden, also zwischen 11:00 und 15:00 Uhr.
  • Schützen Sie sich in der Sonne durch Kleidung: Kopfbedeckung, T-Shirt, evtl. UV Kleidung, Sonnenbrille
  • Tragen Sie regelmäßig Sonnenschutzpräparate auf. Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 25 betragen, ein UVA und UVB Filter haben und wasserfest sein.